Wir sind anerkannte HD und ED-Röntgenstelle, ebenso sind wir zertifiziert für die Patellaluxationsuntersuchung.


Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine erblich bedingte Fehlbildung des Hüftgelenks. Die Hüftgelenkspfanne und / oder der Oberschenkelkopf weichen in ihrer Form mehr oder weniger stark von der Norm ab. Die Folgen sind Instabilität des Gelenkes und Arthrosenbildung. Für den Patienten bedeutet dies: eingeschränkte Beweglichkeit, Lahmheit und Schmerzen. Die HD kommt überwiegend bei großen Hunderassen vor. Da HD erblich ist, verlangen die meisten Zuchtverbände der betroffenen Rassen für die Zulassung zur Zucht eine HD-Röntgenuntersuchung, die in Narkose angefertigt werden muß. Betroffene Tiere werden von der Zucht ausgeschlossen.

Behandelt werden kann die HD durch konservative (medikamentöse) und operative Verfahren.


Ellbogendysplasie

Die Ellbogendysplasie (ED) ist eine erbliche Erkrankung des Ellbogengelenks großwüchsiger Hunderassen. Schnelles Wachstum und Fütterungsfehler begünstigen die Ausbildung der ED. Die ED manifestiert sich im Alter von vier bis acht Monaten und führt zu Arthrosenbildung, eingeschränkter Beweglichkeit, Schmerzen und Lahmheit.

Weiterhin kann durch die Inkongruenz des dysplastischen Gelenkes ausgelöst werden:

  • Die Ablösung des innen liegenden Kronfortsatzes der Elle
    (frakturierter Processus coronoideus, FPC)
  • die Ablösung des Ellbogenfortsatzes
    (isolierter Processus anconeus, IPA)
  • die OCD, Knorpelablösung am innen liegenden Rollhöcker des Oberarmknochens
    (Osteochondrosis dissecans, OCD)

Therapie:

Nur ein chirurgischer Eingriff kann helfen, dauerhafte Schmerzen und Arthrosen zu verhindern oder zu lindern.

Abgelöste Knochen und Knorpelstücke reizen die Gelenkkapsel dauerhaft und sollten frühzeitig entfernt werden. Bei einem IPA besteht die Möglichkeit der chirurgischen Fixierung. Bei einer ausgeprägten Inkongruenz des Gelenkes wird zusätzlich die Elle durchtrennt.

Die aufgeführten Therapien verhindern das Fortschreiten der Erkrankung, die zur Versteifung des Gelenkes führen kann. Die Bildung von Arthosen kann jedoch nicht verhindert werden. Daher ist zusätzlich oft eine schmerz- und entzündungshemmende Therapie sinnvoll.


Patellaluxation

Die Patellaluxation (PL) ist ein erblicher Defekt und wird hauptsächlich bei Klein- und Zwerghunderassen beobachtet. Die Kniescheibe (Patella) springt dabei entweder spontan oder auf leichten Druck aus ihrer Führung. Meistens rutscht die Kniescheibe von allein wieder in ihr Gleitlager zurück, in schweren Fällen bleibt die sie in ihrer „falschen“ Position. Die Patellaluxation kann Lahmheit und Schmerzen verursachen, manchmal zeigen die Tiere keine Symptome.

Bei der Zuchtuntersuchung auf Patellaluxation schauen wir uns das Gangbild des Hundes an und tasten die Kniegelenke im Stehen und Liegen ab.

Die PL wird in 4 Grade eingeteilt, als PL 0 bezeichnet man Hunde, die frei von Patellaluxation sind:

  • Grad 1: Durch Druck kann die Kniescheibe in Beuge- und Streckbewegung luxiert werden, sie gleitet bei nachlassendem Druck aber spontan in die Trochlea ossis femoris (Patellagleitlager / Rollfurche) zurück. (Habituelle, also wiederkehrende Luxation)
  • Grad 2: Die Patella kann durch den Untersucher oder das Tier selbst bei gestrecktem Knie luxiert werden – sie gleitet nicht selbständig, sondern durch aktiven Druck oder passive Beugung oder Streckung des Kniegelenks in die Rollfurche zurück.
  • Grad 3: Die Kniescheibe ist permanent nach innen oder außen luxiert, durch Druck kann sie in das Gleitlager zurückverlagert werden, bei nachlassendem Druck reluxiert die Patella wieder in ihre Ausgangsstellung.
  • Grad 4: Die Patella ist permanent stationär luxiert, eine Reposition ist nicht möglich.

Bei der Operation der Patellaluxation, die wir bei klinischen Symptomen sowie ab Luxationsgrad 2 – 3 empfehlen, wird die Gleitrinne des Kniegelenkes vertieft und / oder die Ansatzstelle des geraden Kniescheibenbandes versetzt.