Seit Januar 2013 verfügt unser KleintierCentrum nun zusätzlich zu dem digitalen Röntgen auch über einen Computertomographen – das Somatom Plus 4 der Firma Siemens, ein Spiral-CT.
Das Kernstück eines solchen CT-Systems ist die Scaneinheit – auch Gantry genannt, welche während der Untersuchung um den Körper des Patienten rotiert. Dabei sendet eine rotierende Röntgeneinheit Röntgenstrahlen aus, die die verschiedenen Schichten des Körpers durchdringen und in abgeschwächter Form von ebenso rotierenden Detektoren wiederaufgenommen werden. Die Detektoren wandeln die so gewonnenen Informationen in ein digitales Signal um, welches einem Bildprozessor die Berechnung eines hochauflösenden Bildes ermöglicht.
Da der Patiententisch während einer Untersuchung konstant entlang der Längsachse durch das Messfeld der Scaneinheit bewegt wird, können durch die spiralförmige Durchstrahlung viele einzelne Schichtaufnahmen des Körpers gewonnen und überlagerungsfrei dargestellt werden.
Somit erzielt die Computertomographie gegenüber dem „einfachen“, konventionellen Röntgen qualitativ höherwertige Bilder und eignet sich unter anderem gut zur Erkennung von Tumoren und Metastasen, Lungenveränderungen, Veränderungen im Bereich des Mittelohres, der Nase, des Gehirns, Wirbelsäulenerkrankungen, Gelenkserkrankungen und Frakturen. Bei polytraumatisierten Tieren liefert ein CT in relativ kurzer Zeit einen umfangreichen Überblick über die inneren Verletzungen.
Doch bei aller Freude über den Erwerb eines CTs zur Erweiterung unserer radiologischen Diagnostik mussten vorab auch einige Hürden genommen werden:
Die Größenordnung dieser Anschaffung, bei der Zeit, Geld und Nerven gefragt waren, kam einem Anbau gleich. Grundvoraussetzung war das Vorhandensein eines geeigneten Raumes, der einer 2-Tonnen-Belastung durch das CT standhalten würde und der durch weitere bauliche Maßnahmen modifiziert werden konnte. So wurden u.a. eine aufwändige Verbleiung des zukünftigen CT-Raumes sowie ein neuer Starkstromanschluss notwendig, denn der bereits für das Röntgen vorhandene Anschluss reichte für das CT nicht aus. Dieser Umstand führte zu erforderlichen Erdarbeiten und der Installation einer neuen Unterverteilung mit neuen Panzerkästen.
Darüber hinaus galt es auch von behördlicher Seite einige Anforderungen zu erfüllen:
Genehmigungen – sowohl der Tierärztekammer als auch der Bezirksregierung – mussten eingeholt werden, spezifische – von der Tierärztekammer anerkannte Fachkunde-Kurse – mit erfolgreichem Abschluss absolviert und mehrere TÜV-Prüfungen (u.a. zum Strahlenschutz) durchgeführt werden.
Nach der Anlieferung des CTs durch Spezialfahrzeuge, erwies sich der Einbau selbst als echte Millimeterarbeit, bei der mehrere Türöffnungen erweitert werden mussten, um die Bauteile des CTs mit einem speziell gefederten Hubwagen unbeschadet in den ausgewählten Raum zu transportieren.
Aller Mühe zum Trotz sind wir froh über diese neue Errungenschaft für unser KleintierCentrum und freuen uns, Ihnen mit dem CT neue diagnostische Möglichkeiten eröffnen zu können.
Digitales Röntgen
Unsere moderne digitale Röntgenanlage bietet mehrere Vorteile:
Die Strahlenbelastung für Ihr Tier wird auf ein Minimum reduziert, da durch die Möglichkeit der manuellen Bildnachbearbeitung Knochen und Weichteile auf ein und demselben Röntgenbild zu erkennen sind– eine zweite Röntgenaufnahme wird meist überflüssig. Auch werden Fehlaufnahmen durch Über- oder Unterbelichtung vermieden.
Durch die Möglichkeit der bildlichen Aufbereitung (Kantenschärfe, Helligkeit, Kontraste…) und durch die Verwendung von optischen Hilfsmitteln (Pfeile, Winkel, Kreise…) lassen sich Befunde am Bildschirm für den Patientenbesitzern verständlich erklären. Die Diagnose kann auf diese Weise besser nachvollzogen werden.
Nicht zuletzt verbessert sich der Service gegenüber dem Tierbesitzer deutlich: Die früher benötigte lange Entwicklungszeit fällt weg, Wartezeiten werden vermindert und das Tier ist weniger Streß ausgesetzt. Zudem lassen sich die digitalen Röntgenbilder dem Tierbesitzer auf CD mitgeben oder per E-Mail an mitbehandelnde Tierärzte versenden.
Sonographie
Wie das Röntgen ist auch die Ultraschalluntersuchung ein fester Bestandteil unserer täglichen diagnostischen Routine. Beide Verfahren sind schmerzlos und, richtig angewendet, für den Patienten ohne Gefahr.
Bei einer Ultraschall-Untersuchung werden verschiedene Körperregionen mit Hilfe von Ultraschallwellen bildlich dargestellt. Dazu werden von einem Schallkopf Schallwellen ausgesendet. Die verschiedenen Gewebe verändern diese und der Schallkopf empfängt sie wieder. Mit Hilfe eines Verstärkers werden die Schallwellen bearbeitet und auf einem Bildschirm dargestellt. Mit Ultraschall untersuchen wir die Bauchorgane, das Herz (Echokardiographie), das Auge, Sehnen und Gelenke und Tumore und sonstige Umfangsvermehrungen. Für die verschiedenen Einsatzbereiche verwenden wir verschiedene Ultraschallköpfe und unterschiedliche Techniken (B-Mode, M-Mode, gepulster Doppler, CW- Doppler). Sowohl einzelne Ultraschalbilder als auch bei Bedarf Sequenzen werden direkt in unsere Praxissoftware eingespeist und sind somit in der digitalen Patientenkarteikarte verfügbar.