Blog

Diese Krankheiten können Zecken übertragen

Diese Krankheiten können Zecken übertragen

Sie sind nicht nur lästig. Sie können gefährliche und tödlich verlaufende Krankheiten übertragen. Die Rede ist von unterschiedlichen Zeckenarten. Einige der Parasiten waren bislang nur im Süden heimisch, breiten sich aber mit der Erwärmung des Klimas immer weiter aus und siedeln sich auch in unseren Breiten an.

Es gibt zahlreiche Präparate, die Ihre Haustiere zuverlässig vor Zecken schützen und vor den Krankheiten, die übertragen werden können, bewahren. Nicht jedes Mittel ist für jedes Tier geeignet. Wir beraten Sie gerne.

Babesiose beim Hund

Babesien – die Erreger der Babesiose – werden in Deutschland ausschließlich über die Auwaldzecke (auch Buntzecke genannt) übertragen. Bis vor wenigen Jahren trat Babesiose bei Hunden meist nur nach einem Auslandsaufenthalt in südlichen Ländern sowie in Ungarn und Frankreich auf. Weil sich die Auwaldzecke in Deutschland immer mehr ausbreitet, stieg die Zahl der erkrankten Hunde an.

Der einzellige Parasit nistet sich in den roten Blutkörperchen ein, vermehrt sich dort und zerstört sie. Nach ein bis vier Wochen bekommt der Hund plötzlich hohes Fieber. Weitere Symptome können Blutarmut, Gelbsucht und Organversagen sein. Unbehandelt führt die Krankheit schlimmstenfalls zum Tod.

Über verschiedene Arten von Bluttests kann die Diagnose gestellt werden. Behandelt werden kann mit einem speziellen Medikament, das gespritzt wird. Leider erreicht man nicht immer, dass alle Parasiten abgetötet werden. Hat das Tier bereits sehr viele rote Blutkörperchen eingebüßt, kann eine Bluttransfusion notwendig werden.

Anaplasmose beim Hund

Diese Erkrankung kommt bei Hunden in Deutschland nicht selten vor. Die Erreger werden als Anaplasmen bezeichnet. Es handelt sich um Bakterien, die von der Zeckenart „Gemeiner Holzbock“ übertragen werden. Die Zecken, die diese Erreger mit ihrem Stich beim Blutsaugen übertragen, sind in ganz Deutschland zu finden. Sie befallen die weißen Blutkörperchen. Außer Mattigkeit, Fieber und Blutarmut zeigen die erkrankten Hunde bisweilen auch Nasenbluten, oberflächliche Blutungen im Bereich von Haut und Schleimhäuten, Gelenkentzündungen, vergrößerte Lymphknoten. Bei Verdacht auf Anaplasmose werden durch eine Blutuntersuchung Antikörper nachgewiesen. Behandelt wird über mehrere Wochen mit einem speziellen Antibiotikum.

Borreliose beim Hund

Grundsätzlich treten nur bei fünf Prozent der Hunde, die sich über die Zeckenart „Gemeiner Holzbock“ mit dem Erreger infiziert haben, tatsächlich Symptome einer Borreliose auf. Bei 95 Prozent bleibt eine Infektion ohne Folgen, weil die Tiere Antikörper entwickeln.

Bei den Tieren, die erkranken, kommen am häufigsten Gelenkentzündungen vor. In manchen Fällen sind die Gliedmaßen wechselnd gelähmt. Als erstes ist das Gelenk betroffen, das der Einstichstelle am nächsten ist. Weitere mögliche Symptome bei Borreliose beim Hund sind Fieber, Lymphknotenschwellungen, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und Nierenentzündungen. All diese Anzeichen treten erst zwei bis fünf Monate nach dem Zeckenstich auf. Direkt nach dem Stich kommt es, wenn überhaupt, nur zu einer leichten Rötung der Haut in Umgebung der Einstichstelle. Das macht es so schwierig, die Symptome später noch mit dem Zeckenstich in Zusammenhang zu bringen.

Diagnostiziert wird anhand der Symptome und über einen Nachweis von Antikörpern im Blut. Behandelt wird Borreliose mit Antibiotika.

FSME - Hirnhautentzündung beim Hund

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine Viruserkrankung, die durch Zecken auf den Hund und auch Menschen übertragen wird. Es handelt sich um eine seltene Infektion beim Hund, die in Deutschland eher im Süden des Landes gemeldet wird. Darüber hinaus wird diese Infektion auch in Schweden, Norwegen, Schweiz, Österreich, der Tschechischen Republik, Norditalien, Ostfrankreich und Griechenland registriert.

Bei der FSME handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die im Extremfall tödlich verlaufen kann. Überträger ist der Gemeine Holzbock, eine in ganz Deutschland verbreitete Zeckenart. Symptome können sein: Fieber, Gleichgültigkeit, Appetitlosigkeit, Depression, aber auch neurologische Symptome wie Krämpfe, Lähmungen, Verhaltensänderungen, Benommenheit und eine Überempfindlichkeit auf Berührungsreize. Neben den Symptomen diagnostiziert der Tierarzt die Krankheit über Bluttest (Antikörper und PCR). Eine spezielle Behandlung gegen FSME gibt es noch nicht. Behandeln kann man aber die Symptome.

Ehrlichiose beim Hund

In Europa überträgt die Braune Hundezecke, die Ehrlichiose auf Hunde. In den vergangenen Jahrzehnten konnte sich diese Zeckenart weiter in den Norden ausbreiten.

Der Erreger befällt im Körper spezielle Blutzellen, die zur Gruppe der weißen Blutkörperchen gehören. Nach dem Zeckenstich vermehren sich die Erreger in einer bis drei Wochen in den Blutzellen und gelangen so auch in Organe wie Milz, Leber, Herz, Nieren und Lunge. Die akute Krankheitsphase dauert bis zu vier Wochen, in denen der Hund verschiedene Anzeichen zeigen kann.

  • Gewichtsverlust und Lethargie
  • Fieber
  • Blasse Schleimhäute
  • Angeschwollene Lymphknoten
  • Nasenbluten sowie punkt- und fleckförmige Blutungen in der Haut
  • Erbrechen und Atemnot
  • Eventuell Bewegungsstörungen, Anfälle, Lähmungen und weitere neurologische Symptome

Danach kann eine Phase folgen, die Monate bis Jahre andauern kann. Die bakteriellen Erreger befinden sich dann vor allem in der Milz, die Hunde zeigen keine Krankheitsanzeichen. Die Folge kann eine chronische Phase mit schwerwiegenden Symptomen sein: plötzliche Erblindung, starke Gelenkbeschwerden, Niereninsuffizienz.

In der akuten Krankheitsphase stellt der Tierarzt eventuell Abweichungen im EKG oder eine Vergrößerung des Herzmuskels oder der Milz fest. Bei der Untersuchung des Blutes zeigt sich mitunter, dass die Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten) verringert ist. In der chronischen Phase der Erkrankung ist oftmals die Zahl aller Blutzellen verringert, und es befinden sich generell mehr Antikörper im Blut.